Liebe Leute
Wir haben euch noch einen Bericht über Christchurch versprochen. Hier ist er: Die grösste Stadt der Südinsel wurde 2010 von einem starken Beben erschüttert. Noch passierte nicht sehr viel schlimmes, aber das zweite grosse Beben im Jahr darauf war verheerend. Wenn man heute in die Innenstadt fährt, passiert man 185 weiss gestrichene Stühle, für jedes geforderte Menschenleben einen. Noch immer dominieren Baustellen das Zentrum, noch immer wurden nicht alle unbewohnbaren Gebäude abgerissen bzw. saniert. Kein Geld für die Renovation, Asbestfunde, Meinungsverschiedenheiten, Gründe gibt es verschiedene. Viele brache Grundstücke dienen jetzt als temporäre Parkplätze. Die Neubauten sind hochmodern, maximal sieben Stockwerke hoch und erfüllen sehr strenge Auflagen betreffend Erdbebensicherheit. Hoffentlich! Katastrophen sind auch immer eine Chance, und so ist zum Beispiel Re:Start, eine temporäre Shoppingmall ganz aus Schiffcontainer, zu einem lebhaften und beliebten Treffpunkt geworden. Der Cathedralsquare allerdings ist nicht wieder zu erkennen und hat nichts mehr mit dem ehemals pulsierenden Stadtmittelpunkt gemein. Mit den nostalgischen Hop on-Hop off-Trams drehten wir gleich zwei Runden ums Zentrum, Julien konnte sich an den vielen Baustellen gar nicht sattsehen.
Die Trams blieben verschont, die Gleise sind neu.
Hauptattraktion für Julien: Der „Protzbagger“.
Seit sechs Jahren dem Zerfall überlassen.
Während einer kleiner Ausfahrt zur Banks Peninsula kamen wir beim Containerhafen von Lyttelton vorbei, von wo aus auch viele Versorgungsschiffe in die Antarktis starten. Natürlich mussten wir dem Treiben eine ganze Weile zusehen und wir mussten uns eingestehen: Wir mögen die Containerhafen-Frachtschiff-Atmosphäre einfach ausserordentlich gut! Dann ging es für eine kurze Visite weiter nach Akaroa und die Crater Rim Road führte uns schliesslich zu einer tollen Badebucht mit im Wald verstreuten Stellplätzen. Genau richtig für ein paar Tage Nichtstun, wäre am zweiten Tag nicht ein Sturm aufgezogen. Also zurück in die City und ab ins Antarktik-Museum. Auch der VW Garage statteten wir ein Besuch ab, der Pfusbus hatte nämlich unterwegs das Heckbremslicht verloren. Wie genau das ging, wissen wir nicht, wie man Ersatz einbaut dagegen nun sehr gut. Die neue Lampe war übrigens innert 24h zu haben, gar nicht so schlecht für ein so californiaarmes Land.
Badewetter weg… (Sheep in the Myst)
Über den Wolken auf der Crater Rim Road.
Mit einem bis unters Dach voll beladenen Pfusbus, als stolze Member der Oneworld-Supermarktkette können wir jetzt von den Clubdeals profitieren, verliessen wir Christchurch zum zweiten Mal und rollten Richtung Alpen. Noch gar nicht weit von der Stadt entfernt, schlugen wir unser Camp auf. Es regnete. Und es war kalt. Am nächsten Morgen waren die Berge weiss gepudert und der Verkäufer im Farmshop meinte „What a shitty summer, you shouldn’t see snow on these mountains!“. Tatsächlich, der Sommer kommt und kommt nicht in die Gänge. Aber was solls, immerhin zeigte sich die Sonne wieder und die Berge haben sehr hübsch ausgesehen mit ihren weissen Hauben. Das verführte uns auch zu einem Aufenthalt am Lake Gregor, wo die Wohnmobile zwar Seite an Seite standen, wir es aber sehr gemütlich mit unseren Luzerner Nachbarn hatten.
Schliesslich rollten wir weiter zum Mt Cook bzw. Aoraki, dem höchsten Berg und einem der Topspots von ganz Neuseeland. Wir waren nicht die einzigen…
Aber mehr dazu beim nächsten Mal. Jetzt legen wir uns auf die Ohren und wünschen Euch einen schönen Tag! Schliesslich haben wir 12 Stunden Vorsprung.
Liebe Grüsse vom Pfus(bus)team
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