Buenos Aires, 01.11.2011, 30’600 km
Iorana!
So grüsst man sich auf Rapa Nui bzw. der Osterinsel, wo wir die letzte Woche verbrachten. Schon lange war es Barbaras Wunschtraum, diese Insel zu besuchen und da wir ja bekanntlich noch mindestens zwei Wochen auf den Pfusbus zu warten hatten, flogen wir also über die Anden nach Santiago de Chile und satte 3’700 km über den Pazifik nach Rapa Nui. Beim Landeanflug wird man schon ein bisschen unruhig, denn nach der Ehrenrunde über der Insel steht fest, sie ist nur knapp breit genug für die Landebahn (Wieso hat man nicht in die Länge gebaut?). Die Insel ist ein Dreieck, jede Seite etwa 20 km lang und an jeder Ecke steht ein ruhender Vulkan. Wir spekulierten darauf, vor Ort eine Unterkunft zu finden, was uns nicht schwer gemacht wurde. Bereits vor der Gepäckannahme standen die Hotel- und Hostelbesitzer Spalier. Wir entschieden uns für Elvira und das Keu Henua Agroturismo Hostel. Gleiches taten Pilar, Cristina und Eusebio aus Spanien und schon hatten wir Gspänli zum Spanisch üben gefunden.
Über den Anden, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…
Am nächsten Morgen weckten uns Gockel und Sonnenschein und nach einem Saft aus hofeigenen Früchten machten wir uns auf, zu fünft die Insel zu entdecken. Wir mieteten einen Pickup, dazu einen Guide und knobelten aus, wer hinten auf der Ladefläche Platz nehmen musste. Den Guide hätten wir uns sparen können, er hatte nämlich keinen Schimmer von Geschichte und Kultur und da es auf der Insel nur eine Rundstrasse gibt, kann man sich auch nicht verirren. Umso mehr beindruckten uns aber die über die ganze Insel verstreuten Attraktionen. Besonders die Moai, die weltbekannten Steinfiguren, strahlen eine ganz besondere Aura aus. Über einem Grab eines wichtigen Mannes wurde ab dem 14. JH. eine Plattform und darauf ein Moai gebaut, welche den Geist auffangen sollte, damit dieser weiterhin über dem Stamm wachen konnte. Leider verabschiedeten sich die Inselbewohner später von dieser Vorstellung und kippten alle Figuren kopfüber von ihren Sockeln und köpften sie. Danke für die Infos Wikipedia, du warst erst noch gratis. Die Statuen sind überall auf der Insel zu finden, meistens in Gruppen, manchmal einzeln, zum Teil schon von Gras und Erde überwachsen, zum Teil aber auch (von Japanern) renoviert und wieder an ihrem ursprünglichen Platz aufgestellt.
Wer hat den Film Rapa Nui gesehen? Hier der berüchtigte Felsen des Vogelmann-Wettbewerbs.
Rano Raraku: Aus diesem Vulkan wurden alle Moais ausgemeisselt und dann auf der Insel verteilt.
Urplötzlich wurde mit der Herstellung der Moais aufgehört, warum ist unklar. Zahlreiche angefangene Moais wurden einfach an Ort und Stelle liegen oder stehen gelassen.
Das ist nur der Kopf. Die Dinger sind zum Teil riesig und bis zu 80t schwer.
Wo ist Walter? Findet ihr den angeschnitzten Moai?
Spanisch-Schweizerisches Gruppenfoto. Wenigstens dafür war der Guide gut.
Von unseren Freunden liessen wir uns zu einem klassischen Touristenevent überreden; traditionelles Essen, traditionelle Musik und eine Tanzshow mit leicht bekleideten Häuptlingen und Südseeschönheiten. Kitsch pur, aber nach einem Glas Pisco Sour war es schliesslich ganz amüsant. Bei dieser Gelegenheit lernten wir noch die restlichen Gäste unseres kleinen Hostels kennen und am nächsten Tag machten wir uns alle zusammen auf zu einer weiteren Sightseeing-Tour, leider ohne das spanische Trio, welches Tags darauf abreiste. Unsere Equipe bestand aus dem Mexikaner Umberto, Maria Helena, Luis, Claudia, Jose Luis und Maritza aus Chile, sowie aus uns beiden Bleichgesichtern. Unterwegs pickten wir noch Marieke aus Holland auf, welche zu Fuss unterwegs war und sich uns spontan für den Rest des Tages anschloss. Zurück im Hostel machten wir uns in der Küche zu schaffen, die Jungs gingen literweise Wein einkaufen und los ging es mit einer langen und feuchtfröhlichen Tropennacht.
Showtime: Kriegsbemalung war im Preis auch inkl.! Drinks leider nicht.
Man kann es auch mit Alkohol lustig haben.
Der Durchschnittstourist bleibt nur drei Tage auf Rapa Nui, wir hatten uns trotz dreimaliger (!) Warnung der Reisebüroangestellten für 7 Tage entschieden und bereuten dies nicht im geringsten. Es gab Höhlen zu erforschen, Vulkane zu besteigen und Moais weit ab von den Touristenpfaden zu bewundern. Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen, den Wecker zu stellen und die Moais in Tongariki im Morgengrauen zu knipsen. Nach einer halben Stunde Motocross mit dem Scooter vom einen Ende der Insel zum anderen erwartete uns eine spektakuläre Stimmung:
Am einen Ende der Insel bezauberte der Sonnenaufgang. Hier befindet sich auch die grösste Sammlung von Moais.
Weils so schön war, hier nochmal ein Föteli.
Am anderen Ende der Insel war der Sonnenuntergang attraktiv.
Weils auch hier so schön war…
An der Anzahl Bilder wird klar, wir waren tief beeindruckt und konnten nicht genug kriegen von den Moais. Das Steinmänner-Bestaunen unterbrachen wir denn auch nur zum Schlafen, Essen und Sünnelen. Zwar hat die Insel nur einen einzigen Badestrand, der ist aber wunderschön. Am letzten Tag machten wir es uns stundenlang unter einer eigenen Palme bequem, bevor wir Abschied nehmen mussten vom kleinen Tropenparadies.
Bondgirl.
Privatpalme.
Stammlokal.
Besos a todos!
Los Pfusbüsleros
Oh, woni so ufescroll…. i mein dMoais latürnich… :-)))))
By: Michaela on Dezember 6, 2011
at 22:45
Boaaaaaah! Sooooooooooo schööööööööööön! Die döffsch nach Härzensluscht toucher ;-) Merci Euch beidne Schätz für die absolut exklusivi Brichterstattig. Ihr mini Helde!
By: Michaela on Dezember 6, 2011
at 22:44